Donny und Mark

Zwei Jungs – einer aus Deutschland, der andere aus Kolumbien - lernen sich im Internet kennen und beschließen gemeinsam ein Modelabel für Unterhosen zu gründen. Klingt total verrückt aber genau so hat es sich zugetragen.

 Parcero Modelabel Gründer Donny und Mark

Donny wurde auf der zu Kolumbien gehörenden Karibikinsel San Andres geboren. Im Jahr 2015 zog er nach Medellin, um Grafik-Design zu studieren. Von Anfang an war sein größter Traum ein eigenes Fashion-Label zu gründen. Seine Idee war es, die Produkte über Instagram zu bewerben und später einen eigenen kleinen Laden in Medellin zu eröffnen. Der Vertrieb über einen eigenen Online-Shop spielt in Kolumbien im Moment noch keine so große Rolle.

 

Markus – von Donny stets nur Mark genannt – hat viele Jahre als Fotograf gearbeitet. Da ich aber sehr viele Interessen habe und nie stehenbleiben will, machte ich mich auf die Suche nach einer neuen Herausforderung. Mit dem Weiterverkauf von Produkten sammelte ich erste Erfahrungen im E-Commerce. Aber der Funke wollte nicht überspringen. Wenn man fremde Produkte verkauft, ist man nicht mit ganzem Herzen dabei – etwas eigenes musste her aber ich war kein Designer. Just zu dieser Zeit lernte ich Donny kennen. Eine meiner ersten Fragen war, was er denn machen möchte, sobald er das Studium abgeschlossen hat. Donnys Antwort: „Ein eigenes Mode-Label gründen!“ Somit wusste ich, wer mein Partner sein würde.

 

Schon bald waren wir uns einig, dass wir uns auf Unterhosen konzentrieren wollen. Die meisten der im Handel erhältlichen Undies sind Standard-Ware mit langweiligen Farben. Wir wollen die männliche Unterwäsche nicht komplett neu erfinden, stattdessen mit Design sowie hervorragender Qualität überzeugen und dabei das südamerikanische Lebensgefühl nach Europa bringen. Unsere Parceros sind meist sehr körperbetont geschnitten, das verleiht unseren Kunden ein sexy Aussehen. Die gewählten Materialien kommen allesamt aus Kolumbien sowie Peru und fühlen sich sehr fein am Körper an.

 

Zugute kommt uns dabei die Tatsache, dass Medellin die lateinamerikanische Hauptstadt der Textil-Industrie ist. Viele große und kleine Hersteller und auch Labels haben ihren Sitz in der Stadt des ewigen Frühlings. Sie wird deswegen so genannt, weil sie aufgrund der Nähe zum Äquator ein über das ganze Jahr gleichmäßiges Klima aufweist. Mit 1500 Metern Höhe liegt sie aber ziemlich hoch, so dass es nicht extrem heiß ist, wie in den Tropen. Wer an Medellin denkt, dem kommen unweigerlich die Drogenkartelle und Pablo Escobar in den Sinn. Aber die Stadt hat in den letzten Jahren einen wahnsinnigen Wandel vollzogen. Viele junge Leute ziehen dorthin, um zu studieren oder eine Arbeitsstelle zu finden. Kriminalität ist zwar nach wie vor ein großes Thema – es gibt Stadtbezirke, in die man weder bei Nacht noch bei Tag alleine hin sollte – aber es ist kein Vergleich mehr mit dem Zustand in den 90er Jahren.